Maximilian Abel (GER) - Nicolas Almagro (ESP) 2:6 2:6

Wiedersehen, Teil 2: im zweiten Spiel des Tages konnte man den Qualifikanten Maximilian Abel gegen den Spanier Almagro bewundern.
Wie gestern verpasste ich durch das Mittagessen fast einen kompletten Satz: beim Stand von 1:5 durchbrach Maximilian Abel den Aufschlag des Gegners, als ich den Court erreichte. Allerdings stellte dies auch nur eine Ergebniskorrektur dar: das nächste Aufschlagspiel gab Abel gleich wieder ab und gab den ersten Satz mit 2:6 ab.
Vielleicht hätte ich etwas mehr oder wenigstens langsamer essen sollen - denn bis auf ein paar echt lohnenswerte Punkte wurde Tennis der eher gruseligen Sorte geboten. Not und Elend standen sich gegenüber, zwar gab es oft längere Ballwechsel, diese waren aber keineswegs durch druckvolle Aktionen geprägt - wer den ersten unerzwungenen Fehler machte, musste den Punkt eben abgeben. Den ersten großen Fehler machte Abel, als er im zweiten Spiel sein Aufschlagspiel abgab. Zwar konnte er schnell wieder das Re-Break erzielen, aber beim Stand von 2:3 war der Spanier beim Audschlag des Deutschen wieder der glücklichere. Bezeichnend für das ganze Match der Breakball: der Ball ging ohne eine zwingende Aktion bestimmt zwanzig Mal hin und her, dann verlor Abel die Geduld und setzte einen Stop viel zu kurz an. Der Ball titschte kurz hinter der eigenen T-Linie auf, 4:2 für Almagro. Abel war keineswegs chancelos: beim folgenden Aufschlagspiel zwang sich der Spanier unter anderem ins Deuce, als er mit einem Fußfehler(!) einen Doppelfehler begang. Auch illustrierend für die unkonzentrierte Leistung Abels das letzte Spiel beim Stand von 5:2 für den Spanier: Abel begang drei Doppelfehler, einer davon war gleichbedeutend mit dem Matchgewinn.
Mit Tennis der Spitzenklasse hatte diese Partie genausowenig zu tun wie das Showtennis-Match mit Stefan Raab in der vorangegangenen Woche in Halle. Unterhaltsam war die Partie auch nur sehr selten - in einem Tennismatch zum Abgewöhnen gewann der weniger schlechte Spieler absolut verdient.